Alterung und Verwitterung der Modelle

Alterung oder Verwitterung sind grundlegende Techniken/Verfahrensweisen, um die Modelle realistischer und lebendiger wirken zu lassen. Um das ganze etwas zu verdeutlichen erst einmal ein paar kleine Bilder, auf denen man genau erkennt, was damit gemeint ist:

Dreck, Schlamm...

Rost, Sand...

Verblassen...

Ruß, Rauch...

Abnutzung...

Lackschäden, Aufhellungen...

Gerade bei Kettenfahrzeugen sieht es wohl sehr seltsam aus, wenn man das Modell einmal Grundiert und fertig! Es sei denn, es soll ein "werkneues" Modell sein - gerade produziert! Um das Modell etwas "lebendiger" zu machen, fügt man mehr oder weniger intensive Effekte hinzu, für die der Oberbegriff des Alterns oder Verwitterns steht.

 

Helle Akzente durch Trockenmalen

Eines der einfachsten Mittel, um das Modell "aufzupeppen" ist, indem man einfach nach dem Grundieren des Modells ein Trockenmalen durchführt. Dadurch kommen die meisten Details des Modells (Nieten, Blechstöße, Winkel) zum Vorschein. Oftmals reicht diese Maßnahme aus, um das Modell fertig zu stellen... denn es muss ja nicht immer "übertrieben" alt aussehen, wie ich es teilweise bei meinen Modellen mache.

Im Beispiel hier wurde lediglich ein Trockenmalen mit HELLGRÜN auf dem DUNKELGRÜNEN Grundton durchgeführt - ohne viel Schnickschnack. Man sieht sehr schön die Erhabenen Stellen.

Grundsätzlich gilt: Die Farbe, mit der trockengemalt werden muss, sollte immer 20 - 30% heller sein, als der Originalfarbton. Wenn man einen noch helleren Farbton zum Trockenmalen verwendet, dann führt das meistens zu seltsamen Ergebnissen. Stellen Sie sich einfach vor, das Trockenmalen ist wie der Kontrastregler am Fernseher... mit dem Sie die Intensität der hervorstehenden Teile verändern können.

 

Aufhellen / Abdunklen mit der Airbrush

Dies ist ebenfalls eine recht einfache Methode, um das Modell "gut aussehen zu lassen".
Was ist damit gemein? Ganz einfach:
Das Modell auf dem Bild wurde zunächst einmal mit dem GRUNDTON komplett lackiert.

Anschließend wurde der Grundton mit etwas SCHWARZ abgedunkelt. Mit diesem Farbton wurden die "unzugänglichen Stellen" etwas akzentuiert.

Mit einer Mischung aus dem GRUNDTON und etwas WEISS wurden einige hellere Flächen erzeugt.

Mit dieser Art kann man "großflächige" und "dezente" Verwitterungen darstellen. Aufhellen sollte man z.B. nur diejenigen Stellen am Modell, die permanent der Witterung ausgesetzt sind und somit logischerweise verblassen.

 

Ein weiteres Beispiel für das Aufhellen ist dieses Bild. Man sieht deutlich, das die Oberseiten alle etwas heller dargestellt sind als die Seiten - bzw. Unterseiten des Modells.

 

Noch mehr Details herausholen durch Washing

Nach dem vollständigen Aushärten der Farbe und einem Überzug Klarlack kann man durch ein Washing mit dem entsprechenden Farbton die Kontraste aller Vertiefungen herausholen. Dabei entstehen die dunklen "Umrandungen" der Kleinteile wie z.B. Nieten oder zwischen Blechstößen.

 

Zusätzliche Effekte

Das Hinzufügen von bestimmten Effekten wie z.B. Rostspuren oder herunterlaufendes Öl oder staubige Ketten. Dabei stehen verschiedene Techniken und Farben zur Auswahl.

Die hier zu sehenden dunklen/schwarzen Umrandungen wurden mittels Washing erzeugt. Später wurden die leichten Rosteffekte aufgemalt. Besonders bei Zubehörteilen wie Fässer eignet sich der Öl-Effekt. Hierfür gibt es spezielle Farben. In diesem Beispiel wurde OIL der Firma GUNZE verwendet.

 

In diesem Beispiel wurde der Turm mit dem GRÜNTON komplett lackiert. Danach ein leichtes Aufhellen mit dem GRAUTON und ein punktuelles Besprühen mit dem ORANGE/ROST - Farbton.

Hier kann man sehen, das man zum Erzeugen von Schattierungen und Effekten nicht unbedingt tausende verschiedener Farben benötigt: Die Mischung macht´s.

Die besonders hellen Stellen am Turm entstanden durch Trockenmalen mit etwas silberner Farbe.

 

Welche Bereiche sollte man / kann man Aufhellen?

Die hier helleren Stellen kann man standardmäßig am Modell etwas aufhellen. Dabei sollte man aber beachten, das der aufgehellte Ton nur ganz minimal vom Originalton zu unterscheiden ist.

Welche Bereiche sollte man / kann man Abdunkeln?

Die dunklen Stellen auf dem Bild kann man unter Zugabe von etwas SCHWARZ zum ORIGINALTON ein wenig dunkler spritzen. Wichtig ist, das man aus etwas größerer Entfernung diese Akzente setzt, damit weiche und flüssige Übergänge entstehen. Hierbei auch darauf achten, das der Originalton nicht zu stark abgedunkelt wird.

 

Zusammengefasst noch einmal die Schritte zum Altern/Verwittern der Modelle

Grundieren des Modells
Trockenmalen
Zwischenlackierung aus Glanzlack
Auftragen der Decals
Zwischenlackierung aus Glanzlack
Washing
Effekte auftragen (Rost, Staub, Rauch usw...)
eventuell das Trockenmalen teilweise wiederholen
Schlusslackierung aus Mattlack bzw. Seidenmattlack

Die Reihenfolge ist dabei nicht unbedingt maßgeblich, jedoch sollte man vor dem Washing und vor dem Anbringen der Decals eine Schicht Glanzlack aufsprühen. Ebenso kann man die Decals auch nach dem Washing auftragen, je nach dem, ob man die Decals mit verwittern möchte oder nicht.

Abschließend will ich anfügen, das oftmals ein leichtes Trockenmalen ausreicht, um das Modell zu verschönern. Besonders bei Flugzeugen sollte man eher zurückhaltend agieren. Außerdem kennt ja sicher jeder das Sprichwort: WENIGER IST OFTMALS MEHR!

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